Elisabeth Mödlhammer |
Bei "Models" denkt man heutzutage eher an die "Models" auf den Laufstegen der großen Modemetropolen, als an das Backen. Zu Unrecht, denn das Wort "Model" stammt aus dem Lateinischen "modulus" und heißt soviel wie "Hohlform". Mit dem Begriff "Model" ist besonders im süddeutschen Raum seit jeher die Herstellung von ausgeformtem, figürlich verziertem und bunt bemaltem Gebäck gemeint.
Backmodeln waren besonders im süddeutschen Raum ein verbreiteter Brauch zu verschiedensten Anlässen. Das Schnitzen von Modeln war ein Gewerbe, das von Modelstechern ausgeübt wurde, die zum Teil von Ort zu Ort zogen, d.h. "auf die Stößr" gingen. Aber auch Bäcker, Konditoren oder anonyme Künstler haben Modeln angefertigt. Die Themen waren vom Volk erdacht und daher für das Volk gemacht. Sinnliches, Nachdenkliches, aber auch Satirisches hatte den ihm gebührenden Platz. Wenn es auch oft nur kleine, unbedeutende Einfälle oder Erfahrungen waren, die man dokumentierte, so sind es doch dann und wann unbequeme Wahrheiten, die ausgesagt wurden und hinter denen sich handfeste menschliche Probleme verbargen.